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Unwissenheit kommt uns teuer zu stehen

20. Dezember 2012 , Geschrieben von Visionär

Unwissenheit kommt uns teuer zu stehen

HARTMAN RECTOR JR.

Vom Ersten Rat der Siebzig

Vor einigen Jahren, als ich noch in der Marine diente und von zu Hause fort war, starb ein sehr angesehene rund wohlhabender Farmer bei uns zu Hause in der Nachbarschaft. Nach meiner Rückkehr sprach ich mit meinem Vetter über das Eigentum des Verstorbenen und stellte die unausbleibliche Frage: „Wieviel hat er hinterlassen?" Mein Vetter antwortete: „Er hat alles hinterlassen; er hat nichts mitgenommen.

"Mir ging damals auf, daß dies eine wichtige Wahrheit ist, die wohl sehr, sehr wenige Menschen jemals verstehen werden. Gewiß handelt manch einer von uns, als ob er alles mitnehmen könnte, wenn er einmal geht; natürlich kann er das nicht. Was materielle Dinge angeht, so hinterläßt jeder von uns alles; mit den Worten des Paulus an Timotheus: „Denn wir haben nichts in die Welt gebracht; darum werden wir auch nichts hinausbringen1 ."

Nun, wir werden vielleicht fragen, können wir denn gar nichts Gutes mit uns nehmen, wenn wir gehen? Der Prophet Joseph Smith hat gelehrt, daß wir die Erkenntnis und die Intelligenz, die wir uns in diesem Leben aneignen, mitnehmen, wenn wir gehen.

„Wenn ein Mensch durch seinen Fleiß und Gehorsam in diesem Leben mehr Erkenntnis und Weisheit erlangt als ein andrer, wird er in der zukünftigen Welt im gleichen Verhältnis im Vorteil sein. Es besteht ein Gesetz, das vor der Grundlegung der Welt im Himmel unwiderruflich beschlossen wurde, von dessen Befolgung alle Segnungen abhängen.

Und wenn wir irgendeine Segnung von Gott empfangen, dann nur durch Gehorsam zu dem Gesetz, auf das sie bedingt wurde2 ."

Da das nun wahr ist, sollen wir uns doch wohl zuallererst Ziele setzen, die uns zu Licht und Wahrheit oder Intelligenz führen, denn das bleibt uns doch ewig. Wir müssen uns um Intelligenz bemühen. Da ja „die Herrlichkeit Gottes . . . Intelligenz3 "ist, liegt unsere Route fest, wenn wir wie der himmlische Vater werden wollen. Unwissenheit kommt uns teuer zustehen; sie ist tatsächlich das Teuerste, was wir überhaupt kennen. Sicher, wir machen viele Fehler aus Unwissenheit. Wenn es sich um das Übertreten eines Gebotes Gottes handelt, das wir nie empfangen haben, und also auch nicht kennen, spricht der Herr uns der Sünde nicht schuldig. „Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut's nicht, dem ist es Sünde4."Und in den Worten des Paulus: „Wo aber das Gesetz nicht ist, da ist auch keine Übertretung5. "Aber wenn wir auch wegen unserer Unwissenheit der Sünde nicht schuldig geworden sind, kön-nen wir doch die Segnung nicht empfangen, die auf Gehorsam bedingt ist, ohne daß wir eben auch dieses Gesetz befolgen. Uns bleiben also Segnungen wegen unserer Unwissenheit vorenthalten. Verletzen wir aus Unwissenheit eine Verkehrsregel, ist die Strafe für uns genauso hoch, als hätten wir die Regel gekannt. Stecken wir zwei Finger in eine Steckdose, bekommen wir einen Schlag, ganz gleich ob wir etwas von Elektrizität wissen oder nicht. Ich wiederhole, Unwissenheit kommt uns teuer zu ste-hen. Das ist besonders wahr, da der Herr verkündet hat: „Niemand kann in Unwissenheit selig werden6." Und es ist wahrhaftig niemand ein Wissender, wenn er den Herrn nicht kennt.

Warum nur lernen wir so langsam, nehmen wir das Licht so langsam wahr? Etwa deshalb, weil der Herr zögert, zu uns zu sprechen, oder gar nicht belästigt werden will? Nach seinen Worten an Jakobus stimmt das nicht; dort heißt es, daß er „gern gibt jedermann und allen mit Güte begegnet7 ".

Dann besteht eben das eigentliche Problem darin, daß wir das Licht nicht wahrnehmen. „Und hier ist die Verurteilung der Menschen", sagt der Herr, „weil ihnen das, was von Anfang an war, deutlich kundgetan wurde, und sie nehmen das Licht nicht an. Jeder Mensch, dessen Geist das Licht nicht annimmt, steht unter Verurteilung8 ."

Aber warum nehmen wir das Licht nicht an? Der Herr nennt uns die Gründe dafür in der Schrift immer wieder. Einfach ausgedrückt: der Grund, warum wir nicht lernen, ist der, daß wir nicht in der Lage sind zu lernen. Wir sind nicht in der Lage, das Licht wahrzunehmen, weil wir nicht bereit sind, es wahrzunehmen. Wir wollen es ganz einfach nicht. Nun möchten sicher viele von uns dieser Behauptung widersprechen. Natürlich wollen wir Licht und Kenntnis von Gott, dem himmlischen Vater. Und doch sind die Worte des Herrn wahr, als er von denen gesprochen hat, die zwar von den Toten auferstehen, aber keine Stufe der Herrlichkeit erreichen würden:

„Die übrigen werden auch belebt werden, jedoch wieder an ihren Ort zurückkehren, um sich dessen zu erfreuen, das sie willens sind zu empfangen, weil sie nicht willig waren, sich dessen zu erfreuen, das sie hätten empfangen können.

Denn was nützt es dem Menschen, wenn ihm eine Gabe angeboten wird und er sie nicht annimmt? Sehet, er erfreut sich weder der Gabe noch des Gebers9 ."

Es sind auch die Worte des Cassius an Brutus in Shakespeares Julius Caesar' auf uns anwendbar, daß wir nicht durch die Schuld der Sterne, sondern nur durch eigene Schuld Schwächlinge sind. Die Gründe für unsere Unwissenheit müssen wir in uns selbst suchen.

Wir neigen dazu, auf den Herrn zu warten, um Licht und Wahrheit zu empfangen. In Wirklichkeit aber wartet der Herr auf uns, wartet auf unsere Bereitschaft, so daß er das Licht offenbaren kann, das wir suchen und so bitter nötig haben.

Der Herr hat unsere mißliche Lage gut beschrieben: „Das ist aber das Gericht, daß das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen[lieben] die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke [sind] böse10 ." Ich wiederhole: „..'. denn ihre Werke[sind] böse."

Offenbarung, Licht und Erkenntnis kommen durch die Macht des Heiligen Geistes. Die Worte des Herrn im Johannesevangelium drücken das gut aus: „Aber der Tröster, der heilige Geist, welchen mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch erinnern alles des, was ich euch gesagt habe11 ."Und dann wieder: Der Heilige Geist„ wird euch in alle Wahrheit leiten und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen12 ". Wir können tatsächlich ohne den Heiligen Geist Evangeliumswahrheiten weder lehren noch lernen. Diese wichtige Wahrheit hat der Herr in diesen Tagen erneut mit folgenden Worten bestätigt:

„Warum versteht und wißt ihr also nicht, daß, wer das Wort durch den Geist der Wahrheit annimmt, es empfängt, wie es durch den Geist der Wahrheit verkündigt wird?

Darum verstehen sich Prediger und Hörer, und beide werden erbaut und freuen sich miteinander.

Was aber nicht erbaut, ist nicht von Gott, sondern ist Finsternis. Was von Gott kommt, ist Licht; und wer das Licht annimmt, und in Gott verbleibt, empfängt mehr Licht, und das Licht wird immer heller in ihm, bis es vollkommener Tag ist.

Darum besitzt er alle Dinge, denn alle Dinge sind ihm Untertan, im Himmel wie auf Erden — das Leben und das Licht, der Geist und die Kraft, ausgesandt nach dem Willen des Vaters durch Jesus Christus, seinen Sohn.

Aber niemand besitzt alle Dinge, es sei denn, er sei geläutert und von aller Sünde gereinigt.

Wenn ihr geläutert und von aller Sünde gereinigt seid, so mögt ihr im Namen Jesu Christi bitten, was ihr wollt, und es wird geschehen13 ."

Ein großer Prophet des Buches Mormon, Alma, berichtet uns, nach dem er unter dem Einfluß des HeiligenGeistes eine gewaltige Predigt über den Gehorsam gehalten hat, wie er solches Wissen und solche Macht empfangen hat: „Sehet, ich sage euch, daß es mir durch den heiligen Geist Gottes kundgetan wurde. Sehet, ich habe viele Tage lang gefastet und gebetet, um diese Dinge selbst zuerkennen. Und nun weiß ich, daß sie wahr sind; denn Gott, der Herr, hat sie mir durch seinen heiligen Geist kundgetan; und dies ist der Geist der Offenbarung in mir14 ."

Manchmal scheinen Mitglieder das Gefühl zu haben, Fasten und Beten genügten, daß ihre Probleme gelöst würden.

Vor einiger Zeit kam eine junge Dame in mein Büro. Sie war bekümmert, denn sie hatte zwei Tage lang gefastet und gebetet, um herauszufinden, ob ein gewisser junger Mann sie heiraten würde, und sie glaubte, eine positive Antwort bekommen zu haben. Kurz darauf verlobte sich der junge Mann mit einem anderen Mädchen. Sie fragte mich nun: „Wie kann das denn sein, schließlich lautete die Antwort doch, er würde mich heiraten?"

Im Laufe des Gesprächs wurde deutlich, daß es eine Reihe von Geboten gab, die sie zwar kannte, aber doch nicht hielt. Fasten und Beten sind eben nicht genug. Wir müssen von vorne anfangen; wir müssen Buße tun — unsere Sünden bekennen und davon ablassen. Wir müssen die Schrift lesen, ja sie aufmerksam durchforschen; wir müssen die Gebote Gottes halten, und zwar genau und vollständig! Denn die Gebote sind dazu bestimmt, uns auf den Empfang von Licht und Wahrheit vorzubereiten, auf den Empfang von Intelligenz; denn durch die Intelligenz spricht Gott, unser Vater, mit uns; sie haben wir so bitter nötig, und sie ist das einzig Wertvolle, das wir mit uns nehmen können, wenn wir gehen.

Ich möchte Ihnen bezeugen, Brüder und Schwestern: Was Sie von dieser Stelle aus während dieser Konferenzgehört haben, sind die Gedanken des Herrn, der Wille des Herrn und das Wort des Herrn, gesprochen zur Erlösung der Heiligen in dieser unserer Zeit; denn er spricht auch heute zu seinen Dienern. Wir müssen das Wort des Herrn beachten; darum ist es außerordentlich wichtig, daß wir auf diese Worte hören und mit „Furcht und Zittern"15 vor ihm an unserer Erlösung arbeiten, indem wir diese Gebote genau befolgen. Mögen wir uns daran halten, und möge man von uns sagen, wenn wir sterben: „Sein Geist war rein, frei, glücklich und von Wahrheit erfüllt und sein Gewissen unbelastet von Unrecht an seinen Mitmenschen — das hat er mitgenommen." Daß wir diesen glücklichen Zustand einmal erreichen, erbitte ich im Namen Jesu Christi. Amen. Stern März 1972

1. Tim. 6:7. 2) LuB 130:19-21. 3) LuB 93:36.4) Jak. 4:17. 5) Rom. 4:15. 6) LuB 131:6.7) Jak. 1:5. 8) LuB 93:31, 32. 9) LuB 88:32, 33.10) Joh. 3:19. 11) Joh. 14:26. 12) Joh. 16:13.13) LuB 50:21-24, 27-29. 14) AI. 5:46. 15) Phil. 2:12

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